Am 06.11.2025 waren wir zu Gast bei der

IHK Hannover
Bischofsholer Damm 91
30173 Hannover, Deutschland

Es sprachen zum Thema:

  • S.E. Kai Sauer, Botschafter der Republik Finnland in Deutschland
  • Oberst Sönke Marahrens, Senior Fellow, Institut für Sicherheitspolitik Universität Kiel
  • Kati Nyman, Executive Vice President, Corporate Chief of Staff Elisa Group, Helsinki
  • Sebastian Horzela, Geschäftsführer, Ciphron GmbH
  • Benjamin Liebe, Security Officer VGH Insurance Group

Begrüßung und Moderation durch:

  • Tilman Brunner, Leiter der Abteilung International IHK Hannover
  • Dr. Carl Fredin, Vorsitzender Skandinavischer Wirtschaftsverein e.V.

Kai Sauer, Botschafter Finnlands, gab beeindruckende Einblicke in das finnische Konzept der „umfassenden Sicherheit“ und berichtete über hybride Bedrohungen wie

  • die Eagle S Operation am 25./26.12.2024, die zu einer Unterbrechung der Unterseekabel zwischen Finnland und Estland führte,
  • die Öltanker-Schattenflotte in der Ostsee, die jederzeit Umweltkatastrophen auslösen kann, da sie nur bedingt seetauglich und darüber hinaus unzureichend versichert ist,
  • einer massenweisen gezielten Entsendung von Migranten und Flüchtlingen an die finnischen Grenzübergänge,
  • der permanenten Gefahr aus der Luft durch Drohnen.

Finnland reagiert darauf u.a. mit Zivilschutzkursen, die Entscheidungsträger aus Wirtschaft und öffentlichem Sektor auf Krisen vorbereiten – ein Modell, von dem Deutschland viel lernen kann.

Oberst Sönke Marahrens, Universität Kiel stellte die Frage: „Wann ist Krieg eigentlich Krieg?“ und zeigte auf, wie Desinformation, Social-Media-Algorithmen und emotionale Manipulation Teil hybrider Angriffe sind.

Sein Fazit: Abwehr und Resilienz gegen hybride Bedrohungen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Kati Nyman, Executive Vice President, Elisa Group, erläuterte die zentrale Rolle von Unternehmen im finnischen Sicherheitsmodell

Sie stellte das umfassende Sicherheitskonzept der finnischen Gesellschaft als Grundlage für die Widerstandsfähigkeit vor. Hiernach werden systemrelevante Funktionen in Zusammenarbeit zwischen Behörden, Unternehmen und Organisationen wahrgenommen. Beispielhaft nannte sie die

  • entscheidende Bedeutung von Kommunikationsnetzwerken für das Funktionieren der Gesellschaft,
  • Gewährleistung der Funktionsfähigkeit von Netzen und Infrastruktur wie Unterseekabel,
  • Unterstützung der Funktionsfähigkeit der Gesellschaft durch die Anwendung von Cyber-Security, Privacy, Kapazitäts-Management und Bereitstellung von Stromreserven in der Netzwerkinfrastruktur mit dem Ziel der Ausfallsicherheit.

Konkret berichtete sie von dem „Unfall“ mit dem Unterseekabel im Finnischen Meerbusen, durch den es dank der schnellen Reparatur keine Auswirkungen auf die Verfügbarkeit der Dienste gab.

  • Lehren aus dem Ukraine-Krieg, hiernach sind u.a. Strom- und Informationsnetze für die nationale Widerstandsfähigkeit sowie die langfristige Vorbereitung auf Worst-Case-Szenarien von entscheidender Bedeutung.

In der anschließenden Podiumsdiskussion teilten Sebastian Horzela (CIPHRON GmbH) und Benjamin Liebe (VGH Insurance Group) wertvolle Einblicke zur Abwehr von Cyberangriffen und berichteten über konkrete Beispiele aus Niedersachsen.

Ein herzliches Dankeschön an die IHK Hannover für die hervorragende Organisation und Gastfreundschaft!

Das Event hat eines deutlich gemacht:

Sicherheit in Europa ist eine gemeinsame Verantwortung – und wir alle sind Teil davon

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